DEMENZ
Hier finden Sie Antworten auf
die wichtigsten Fragen
Demenz ist eine Krankheit, die eher schleichend in unser Leben tritt. Sie beinhaltet eine Kombination von Defiziten in unseren kognitiven, emotionalen und sozialen Fähigkeiten – meist durch altersübernormalen „Verschleiß“ oder eine spezifische Demenzerkrankung hervorgebracht. Fachliche Betreuung ist gefragt, die Ihnen die AUGUST-BIER-KLINIK als modernes Therapiezentrum umfassend bietet.
Um Angehörigen und Betroffenen präventiv oder begleitend einen genaueren Blick auf das Thema Demenz zu ermöglichen, haben wir die meistgestellten Fragen mit passenden Antworten hier für Sie zusammengestellt.
Es gibt verschiedene Formen der Demenz. Sie sind mit unterschiedlichen Risikoprofilen zu charakterisieren. Die Alzheimer-Demenz, die häufigste Demenz-Form, tritt sporadisch auf. Eine eindeutig identifizierbare Ursache ist nicht bekannt. Menschen, die körperlich und sozial hochaktiv sind, sich ausgewogen ernähren und insgesamt ein geistig angeregtes Leben führen, besitzen ein geringeres Risiko, eine Demenz vom Alzheimer-Typ zu entwickeln. Dies haben vielfältige Forschungen ergeben. In Einzelfällen sind jedoch all diese Risikofaktoren minimiert und trotzdem tritt eine Alzheimer-Demenz auf.
Vasculäre Form der Demenz
Bei der vasculären Form der Demenz, d. h. einer Demenz, die aufgrund chronischer Durchblutungsstörungen im Gehirn auftritt, sind zahlreiche Risikofaktoren bekannt, die diese Demenz-Form fördern. An erster Stelle ist der arterielle Hypertonus (Bluthochdruck) zu nennen. Bestehend über die Dauer eines Lebens führt er zu chronischen Durchblutungsstörungen und nachfolgend zu demenziellen Ausfällen. In diesem Zusammenhang ist das Risikoprofil, das auch beim Schlaganfall von Bedeutung ist, förderlich für das Auftreten einer vasculären Demenz: Fettstoffwechselstörung, Übergewicht, mangelnde Bewegung, Stress, Alkohol- und Nikotinkonsum.
Weitere Risikofaktoren
Nur für einen kleinen Teil von Demenzen gibt es identifizierbare Risikofaktoren: So kann ein lange anhaltender Vitamin B12-Mangel eine Demenz erzeugen. Ebenso kann eine ausgeprägte Schilddrüsenunterfunktion oder eine Depression alle Syndrome einer Demenz herbeiführen. Hier ist fachliche Kompetenz gefragt, um die verschiedenen Ursachenkreise abzuklären und die behandelbaren Demenzen herauszufiltern und für die betroffenen Personen eine geeignete Therapie einzuleiten.
Das erste Symptom bei Demenz ist oft eine Beeinträchtigung des Gedächtnisses, die vorrangig den Kurzzeitgedächtnisbereich betrifft. Die Namen vorgestellter Personen werden nicht erinnert, Termine werden vergessen, Dinge werden im Haus verlegt und nicht wiedergefunden, die Inhalte der gerade gehörten Nachrichten können nicht wiedergegeben werden, eine Erinnerung an das eingenommene Mittagessen ist nicht möglich. Darüber hinaus kommt es jedoch auch zu Beeinträchtigungen der Orientierung, des Denkens, der Sprache und der sozialen Kompetenz.
In der Anfangsphase der Erkrankung erkennen betroffene Personen oft ihre Beeinträchtigungen und reagieren verständlicherweise mit einer depressiven Verstimmung. Dabei stellt sich die Frage, ob die depressive Verstimmung Folge der Demenz-Erkrankung ist oder eine grundlegende Depression hier die Symptome einer Demenz vorspiegelt. Daher gehört die Abklärung der Diagnose Demenz in die Hand eines Fachmannes.
Die Abklärung der möglichen Ursache bei Demenz-Verdacht gehört in fachneurologische Hände!
Wie bereits dargelegt, sind vielfältige Ursachenkreise abzuklopfen und auszuschließen. Eine umfassende Blutuntersuchung, eine differenzierte neuropsychologische Untersuchung mit Durchführung verschiedener standardisierter Tests sowie die Durchführung einer Bildgebung des Gehirns (Computertomographie, Kernspintomographie) ist zwingend erforderlich, um eine fachlich begründete Diagnose herbeizuführen.
Neue Verfahren sorgen für Klarheit
Seit einigen Jahren ist es möglich, im Nervenwasser (Liquor) verschiedene Neuromarker (Beta-Amyloid, Tau-Protein) zu bestimmen, die in einer bestimmten Konstellation auftretend die Diagnose einer Alzheimer-Demenz als hochwahrscheinlich definieren.
Eine sorgfältige und fachgerechte Demenz-Diagnostik ist in jedem Fall von Vorteil! Behandelbare Ursachen, d. h. symptomatische Formen können schnell und effizient erkannt und behandelt werden, die Aufklärung und Betreuung der vasculären oder Alzheimer-Demenz bietet Chancen, den Krankheitsverlauf zu entschleunigen.
Grundsätzlich gilt: Zögert man eine fach- und sachgerechte Diagnose aus falsch verstandener Scham oder anderen Gründen unzulässig hinaus, wird wichtige Zeit verschenkt.
Insbesondere für die Form der Alzheimer-Demenz gibt es verschiedene medikamentöse Behandlungsmöglichkeiten, die, am Krankheitsbild und Stadium orientiert, den natürlichen Verlauf und das Fortschreiten der Erkrankung aufhalten können.
Eine ursächliche Therapie der Alzheimer-Demenz ist trotz enormer Forschungsanstrengungen bislang nicht bekannt. In der medizinischen Fachwelt ist derzeit ein konsentiertes Therapieziel, den Krankheitsverlauf zu verlangsamen bzw. die Progredienz aufzuhalten.
Vielfältige internationale Studien haben gezeigt, dass das rechtzeitige Einsetzen geeigneter Medikamente (Acetylcholinesterase-Hemmer) dazu führen kann, dass der Krankheitsverlauf um 1 ½ bis 2 Jahre verzögert werden kann. Das bedeutet, dass Patienten mit Alzheimer-Demenz, bei denen die Medikamente rechtzeitig und in ausreichender Dosierung eingesetzt werden, in der Regel 1 ½ bis 2 Jahre später aus dem häuslichen Kontext in eine stationäre Pflegeeinrichtung gebracht werden müssen. Wie beim Schlaganfall gilt auch bei der Demenz „Time is brain“!
Neben der sporadischen Form der Alzheimer-Demenz gibt es gefäßabhängige vasculäre Demenzen und symptomatische Demenzen wie z. B. beim Vitamin B12-Mangel. Eine sorgfältige Diagnose demenzieller Beeinträchtigungen und Symptome steht stets am Anfang einer geeigneten Behandlung und ist die Basis einer geeigneten Therapie.
Symptomatische Ursachen, wie z. B. auch ein Wasserkopf (Normaldruckhydrocephalus) sind über eine Bildgebung und Blutuntersuchung auszuschließen.
Fehlende Vitamine können gegeben werden, der Schilddrüsenstoffwechsel ist auszugleichen und ein Normaldruckhydrocephalus durch gezielte Liquorpunktionen oder durch eine entsprechende neurochirurgische Operation zu therapieren.
Bei vasculären Demenzen geht es vorrangig darum, das Risikoprofil für deren Entstehung zu minimieren (Fettstoffwechsel, Bluthochdruck, Rauchen, Übergewicht, fehlende körperliche Aktivität etc.).
Bei der sporadisch auftretenden Alzheimer-Demenz gibt es medikamentöse und nicht-medikamentöse Therapiemöglichkeiten.
Die medikamentösen Therapiemöglichkeiten sind nach Stadium und Art der Beeinträchtigungen auszuwählen. Nicht-medikamentöse Therapien betreffen die körperliche Aktivität, die geistige Anregung, eine milieu- und biographieorientierte Therapie sowie die Behandlung von Verhaltensauffälligkeiten in geeigneter Umgebung.
Im akut-neurologischen Bereich der AUGUST-BIER-KLINIK sind alle diagnostischen Methoden vorhanden, um eine differenzierte Diagnostik demenzieller Symptome vornehmen zu können.
Neben der klinisch-neurologischen und psychopathologischen Untersuchung helfen vor allen Dingen die differenzierten neuropsychologischen Untersuchungen, auch mit Hilfe zahlreicher standardisierter neuropsychologischer Untersuchungsverfahren, die Diagnose Demenz einzugrenzen.
Seit vielen Jahren führen wir die Nervenwasser-Untersuchungen mit Bestimmung der Neuromarker (Beta-Amyloid, Tau-Protein) durch, um eine mögliche Verdachtsdiagnose auf Alzheimer-Demenz zu bestätigen. Die im Haus vorhandene Computertomographie oder die in einer nahe gelegenen Praxis durchgeführte Kernspintomographie hilft uns, die Sicherheit einer möglichen Verdachtsdiagnose weiter zu erhöhen.
Ist die Diagnose gestellt, werden Betroffene und Angehörige ausführlich in informierenden und beratenden Gesprächen ausführlich über das Krankheitsbild informiert, die möglichen Behandlungsoptionen werden dargestellt.
Unser Sozialdienst und das Entlassungsmanagement ist bei schwer betroffenen Personen engagiert tätig, eine geeignete Weiterbetreuung der Betroffenen zu organisieren.
Die AUGUST-BIER-KLINIK, Fachklinik für Neurologie, Neurotraumatologie und Rehabilitation, bietet alle modernen Therapieoptionen zur Behandlung von Demenz-Patienten an. Hier ist die Abteilung für Physiotherapie und Physikalische Therapie zu nennen, die allgemein aktivierende Maßnahmen der körperlichen Betätigung anbietet.
Begleitend können neuropsychologisch indiziert ergotherapeutische der Schwere der jeweiligen Erkrankung angepasste Aktivierungsverfahren durchgeführt werden. Von Seiten unserer Neuropsychologinnen finden auch krankheitsbegleitende und stützende Gespräche statt, die die Krankheitsverarbeitung auf Seiten der Patienten und der Angehörigen unterstützen und Teil eines ärztlich koordinierten fachübergreifenden und integrierten Gesamtkonzeptes sind.
Selbstverständlich erhalten alle an Alzheimer erkrankten Betroffenen gemäß den internationalen Leitlinien diejenigen Medikamente, die nach derzeitig gültigem wissenschaftlichen Stand das Fortschreiten ihrer Erkrankung wirksam verzögern sowie die begleitend angezeigten nicht-medikamentösen Therapien.